Die Zeit zwischen den Weltkriegen
Ansprechpartner
Herr
Matthias Albert
Tel: 0178 29 24 526
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Europaplatz 1
34582 Borken (Hessen)
Wie es unmittelbar nach 1918 mit der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Borken weiterging, ist wegen fehlender Unterlagen leider unbekannt.
Vermutlich aus dem Jahr 1923 stammt ein Geschäftsbericht mit folgendem sehr interenssanten Inhalt:
- "8 neue Mitglieder wurden aufgenommen, so dass wir jetzt 28 Mitglieder zählen."
- "10 Mann sind uns vom hießigen Kraftwerk angeschlossen, so dass wir hiermit 38 Mann stark sind."
- "Durchgeführt wurden ein Erste Hilfe-Lehrgang, ein Wiederholungslehrgang, monatlich eine Versammlung, 5 Vorstandssitzungen."
- "Größere Übungen, an denen wir teilnahmen, fanden in Fritzlar mit 7 Mann und in Treysa mit 23 Mann statt."
- "Durchführung von 73 Krankentransporten, davon 40 Kranken- und 33 Unfalltransporte."
- "Neuanschaffung von Mützen, Röcken, Mänteln, Leibriemen, Verbandtaschen, Säge, Beil, Spaten, Gerätekasten, Benzinlaterne, Marinetrage und allerlei anderen Sachen."
In 1923 wurde das Kraftwerk Borken in Betrieb genommen. Auch hierfür war die Sanitätskolonne zuständig und übernahm insbesondere den Transport der Unfallverletzten. Kraftwerk und Bergbau vergrößerten sich laufend und damit stieg leider auch die Zahl der Unfälle. Deswegen wurden 10 Mitarbeiter des Kraftwerks der Kolonne angeschlossen und eine zweite Räderkrankentrage angeschafft. So konnten zwei Verletzte parallel transportiert werden.
Am 03. November 1927 übernahm Dr. Hermann Reuter, der 1919 als praktischer Arzt nach Borken kam, die Aufgabe des Kolonnenarztes und löste damit Dr. Heinz Gödde in dieser Funktion ab. Seine Frau Margarete gründete später eine aktive weibliche Gruppe von Helferinnen.
Ebenfalls im Jahr 1927 kaufte die damals neu gegründete Preußische Elektrizitäts-AG (Preag) einen großen, motorisierten Rettungswagen, in dem zwei Tragen Platz hatten und stellten diesen auch dem Deutschen Roten Kreuz für eilige, lebensbedrohliche Fälle in der Borkener Bevölkerung zur Verfügung.
Nach 1933 gab es organisatorische Änderungen. Die "Sanitätskolonnen" wurden in "Sanitätsbereitschaften" umbenannt. Es wurde streng nach Geschlechtern getrennt. So gab es nun weibliche und männliche Sanitätsbereitschaften.
In der Führung gab es ebenfalls einen Wechsel. Thomas Koch löste als Führer der männlichen Sanitätsbereitschaft Borken den bisherigen Kolonnenführer Johannes Ritter ab.
Weitere Unterlagen aus den Folgejahren fehlen, so dass wir leider nicht ausführlich über die Arbeit des Roten Kreuzes in Borken während der Zeit des Dritten Reiches berichten können.